Gross Schliere Brücke ***

Alpnach Dorf (OW)

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Zu den technischen Angaben

NB: Ehemalige Brücke

Konstruktionstyp Gedeckte Brücke
Konstruktionsform Howe'sche Träger
Hindernis Gross Schliere (Fliessendes Gewässer)
Koordinaten 663078 / 197739
Meereshöhe 496m
Baujahr 1847
Andere wichtige Daten 1948
Zulässige Belastung 8,0t
Länge 55,0m
Spannweite 25.00 / 25.00
Zulässige Breite 3,6m
Zulässige Höhe 4,2
Besitzer, Verantwortliche Instanz Kanton Obwalden
Zufahrt Befahrbar, Fussgänger
Joche Steinpfeiler
Fahrbahnbelag Bohlen quer
Dacheindeckung Biberschwanz
Dachform Satteldach
Verkleidung der Fassaden Brüstungsschalung
Zusätzliche technische Informationen "Erbauer: Alois Ifanger-Spichtig, Zimmerei Alpnach-Dorf OW. Hiermit danke ich Herrn Otto Camenzind für all die guten Erläuterungen. Dies hat dieser Sammlung eine Howe'sche Brücke mehr gebracht, welche an verschiedenen Orten unsere Gegend zierten. Erbauer Johann oder Hans Ifanger-Spichtig. "
Spezielle Hinweise Abgebrochen
ID 1342

Bemerkung

"Serge Renggli : Der Besuch bei Herr Otto Camenzind in Alpnach war sehr ergiebig. Jetzt haben wir etwas mehr Gewissheit, was mit der Gross Schlierenbrücke in Alpnach war. Tatsächlich war sie 50 Meter lang und irgendwann hat man an beiden Seiten am Dach je 2.5 m angesetzt. In der Mitte hatte sie einen Stützpfeiler. Glücklicherweise haben wir nun Fotos aus verschiedenen Epochen, sodass man gut sehen kann, dass der Mittelpfeiler plötzlich nicht mehr mitten im Bach steht, sondern fast zugeschüttet ist. Die Bilderqualität ist tatsächlich nicht optimal, doch sende ich dir gleich alle Aufnahmen die ich gemacht habe.

Herr Camenzind hat noch etwas weiter nachgeforscht und uns den kommen Text zukommen lassen : Holzbrücke über die Grosse Schliere in Alpnach Die folgenden Angaben stammen (auszugsweise und zusammengefasst) aus der Chronik von Pfarrer Josef Odermatt, Band II, ab Seite 150. Diese Chronik wurde in den 1960-er Jahren geschrieben. Im Februar 1948 wurde die alte Holzbrücke über die Gr. Schliere abgebrochen. Der noch vorhandene Plan der Brücke, gezeichnet von Seidel und unterschrieben von Landammann Hermann, trägt die Jahrzahl 1846. Die gleiche Zahl fand man auf einigen der alten Dachziegel. Wie die ältesten Leute behaupten, soll das überaus geradegewachsene Bauholz auf der Alp Längenfeldmoos geschlagen worden sein. Die beiden Brückenköpfe, wozu schwere Granitblöcke mit Nauen über den See an den Stad transportiert wurden, sollen eine Tiefe von über 10 Metern aufweisen. Es hat sich einwandfrei ergeben, dass die Brücke im Jahre 1847 erbaut wurde; man fand zwischen zwei zusammengefügten Balken diese Jahrzahl, die bisher unsichtbar geblieben und erst durch den Abbruch wieder ans Tageslicht gelangte. Der eigentliche Erbauer der Brücke war Hans Ifanger, der bestbekannte Zimmermeister von Alpnach. Dieser Hans Ifanger erbaute seinerzeit das Spital in Sarnen, die Kirche in Hergiswil am See, das Kloster in Maria Rickenbach und das alte Bellevue auf dem Pilatus. Er starb am 3. Dez. 1866. Die Brücke war genau 50 m lang. 1922 wurde auf beiden Seiten ein Vordach von 2.50 m angefügt, sodass die Brücke, über den Giebel gemessen, eine Totallänge von 55 m aufwies. Die Breite der Fahrbahn zwischen den beiden Leisten betrug 3,60 m. 1919 erhielt die Brücke im Innern eine elektrische Beleuchtung. Der ganze Bau war, ausgenommen der Boden, mit starken Ulmenholznägeln zusammengefügt, die während hundert Jahren zäh und gesund geblieben sind. Diese Holznägel sollen während des Winters 1846/47 in einer Alpnacher Wohnstube gefertigt worden sein. Die obigen Angaben wurden mit der Veröffentlichung der Obwaldner Geschichtsblätte, Heft 22 im Jahre 1998 ergänzt und teilweise in Frage gestellt. Auf Seite176 in Anm. 346 steht: 1846 wurde die Brücke über die obere Schliere (das ist die Gr. Schlere) nach Plänen des Urner Ingenieurs Karl Emanuel Müller durch Baumeister Martin Gisler von Flüelen neu erbaut. Die Erstellungskosten wurden 1848 mit 13'081 Gulden 19 Schilling abgerechnet. (Anm: Diese Angaben können besagen, dass Ing. Müller die Gesamtplanung mit den Berechnungen unter sich hatte und Baumeister Gisler die Baumeisterarbeiten (z. B. Fundamente) besorgte. Sie schliessen nicht aus, dass Zimmermeister Hans Ifanger den eigentlichen Brückenkörper baute. Otto Camenzind) "

Besuch oder Dokumentation der Brücke 2011